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Politsplitter Nr. 77, 1. April 2002


Scheinehen auf Befehl


Das in letzter Zeit in die Schlagzeilen geratene Ausländeramt Frauenfeld macht wieder von sich reden. Dem Anliegen des Ausländeramtes in Frauenfeld, möglichst viele Ausländerinnen via Vorwurf der Scheinehe auszuweisen, waren die letzten Presse-Publikationen eher abträglich. Aufgrund dessen mussten mehrere Verfahren eingestellt werden.

Dieser Tatsache hat sich nun der Regierungsrat des Kanton Thurgau angenommen und in einer eilig einberaumten Sondersitzung vom 1. April 2002 einen einstimmigen Beschluss gefasst, wonach alle ledigen Mitarbeiter des Ausländeramtes Frauenfeld dazu verpflichtet werden, auffällige Ausländerinnen zu ehelichen um den Tatbestand der Scheinehe im sofort nach der Heirat angestrengten Verfahren eigenhändig bezeugen zu können.

Dadurch kann im ca. 3 Monate dauernden Verfahren die Ungültigkeit der Ehe erklärt werden, was jedem Beamten die Ehelichung von 4 Ausländerinnen pro Jahr erlaubt. Die für die Heirat anfallenden Kosten werden bis zum Betrag von Fr. 10'000.- vom Kanton Thurgau übernommen.

Die erste Reaktion der Gewerkschaft VPOD fiel durchwegs positiv aus, da die vierteljährliche Ehe den Altagstrott der Beamten auflockert, jedoch wurde die Subvention von Fr. 10'000.- pro Ehe als zu gering eingestuft.

Wie der Regierungsrat an der Pressekonferenz verlauten liess, hofft man, mit diesen Massnahmen unliebige und andere Ausländerinnen effizient ausschaffen zu können um auch dem grassierenden Rassismus den Wind aus den Segeln zu nehmen. Schliesslich ist es das Ziel des Regierungsrates, allen Einwohnern des Kanton Thurgau ein Leben in Freiheit und Würde zu ermöglichen.

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Disclaimer:

Dieser Bericht ist pure Erfindung des Autors und entspricht in keiner Weise der Wahrheit. Alle Uebereinstimmung mit ev. tatsächlichen Gegebenheiten wäre purer Zufall. Der Text ist keine Diffamierung von Beamten oder Politikern und soll auch nicht zu diesem Zweck dienen. Er ist einzig und alleine pure Satire.

Zum Verständnis des obigen Textes:

Das Ausländeramt im Kanton Thurgau ist in letzter Zeit tatsächlich in die Schlagzeilen der Wiler Nachrichten geraten, weil sie mit der Ausweisung von verheirateten oder geschiedenen AusländerInnen rigoros vorgeht. Die zurecht gegen wirkliche Scheinehen angewandte Praxis wird vom Ausländeramt des kanton Thurgaus aber der Meinung der Wiler Nachrichten nach zu unmenschlich und zu undifferenziert angewandt. So werden Existenzen zerstört und ausländische verheiratete (ungeschiedene!) Ehepartner aus der Schweiz ausgewiesen, obwohl auch der schweizer Ehegatte protestiert und beide erklären, dass es sich keinenfalls um eine Scheinehe handle (die volle Story).